Klaus Petrus
Reportagen und Porträts
March 2023, 192 pages, approx. 40 b/w illustrations, hardcover, 12 x 17 cm
ISBN 978-3-85616-988-6
Am Rand
Reportagen und Fotografien von Klaus Petrus – 3. Platz Swiss Press Photo Award Kategorie Schweizer Geschichten 2023 und Gewinner des Swiss Press Photo Award 2022
Ein wertvoller Beitrag zu einer offeneren und inklusiveren Gesellschaft
Die Schweiz: reich, sicher, tolerant. Das mag für viele gelten, aber nicht für alle. Die Geschichten der Menschen «am Rand» unserer Gesellschaft – Obdachlose, Süchtige, Prostituierte, Gescheiterte und Vertriebene – kennt man kaum, es existieren höchstens Klischees und Stereotype. Mit der Realität, dem Leiden und Hoffen der Betroffenen und auch mit ihrem oft unerschütterlichen Lebenswillen haben diese Bilder aber nur wenig zu tun.
Die Reportagen und Fotografien von Klaus Petrus schauen genau hin und erzählen Lebensgeschichten, die sonst kaum zur Sprache kommen: vom Familienvater, der regelmässig zu Prostituierten geht, über die Rentnerin, die betteln muss und versucht, dabei unsichtbar zu bleiben, vom jungen Afghanen, der am Ende einer langen Reise in der Schweiz gestrandet ist und nicht mehr weiss, wo er hingehört.
Die eindrücklichen, sehr persönlichen Porträts werden ergänzt von Zahlen und Fakten zu den angesprochenen Themen wie Sucht, Prostitution, Migration, Altersarmut, häuslicher Gewalt etc.
«Wir alle haben starke Bilder von anderen im Kopf, zum Beispiel von Prostituierten und Obdachlosen. An diesen Bildern zu kratzen, treibt mich um.» (Klaus Petrus)
Über den Autor:
Klaus Petrus (* 1967) arbeitet als Fotojournalist und Reporter und ist Redaktor beim Schweizer Strassenmagazin Surprise. Er schreibt über Armut, Ausgrenzung, Flucht und Krieg und berichtet vor allem aus der Schweiz, dem Balkan und dem Nahen Osten. Seine Texte und Fotografien sind u.a. im Magazin der Süddeutschen Zeitung, FAZ, WOZ, NZZ und Spiegel Online erschienen.
Die Publikation wurde ermöglicht durch Beiträge der Christoph Merian Stiftung, der Bürgergemeinde der Stadt Basel, der Burgergemeinde Bern, der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn, Kultur Stadt Bern, der Claire Sturzenegger-Jeanfavre Stiftung und des Swisslos/Lotteriefonds Kanton Bern
Der Autor schreibt sehr explizit und schont weder die Leser noch die Porträtierten. Sein Stil ist ein starker Bewusstseinsstrom, der einen Sog entfaltet. (Gabriele Spiller, Der Landbote, 1.02.2024)
Äusserst lesenswert. Klaus Petrus fügt seine Beobachtungen und Erzählungen zusammen, ohne die Porträtierten in die Schablonen unserer Denkmuster zu zwängen. (Jonas Wydler, Bref-Magazin, 30.06.2023)
Die sachlichen Reportagen und Porträts von Menschen am Rand unserer Gesellschaft (in diesem Fall die Schweiz) haben mich zutiefst berührt und zum Nachdenken gebracht. (Gabriela Pagenhardt von Mainberg, vonmainbergsbuechertips, 4.06.2023)
Fotojournalist Klaus Petrus gelingt in seinem Buch «Am Rand» einen wertvollen Beitrag zu einer offeneren und inklusiveren Gesellschaft. (kultur-punkt.ch, 27.05.2023)
Der Bieler Journalist Klaus Petrus schaut dort hin, wo andere wegblicken. [...] Er möchte die Stimmen seiner Protagonistinnen und Protagonisten möglichst getreu weitergeben. Ohne beschwichtigende Einordnung. (Jérôme Léchot, Bieler Tagblatt, 10.05.2023)
Petrus macht die Menschen nicht zu Opfern oder Tätern, sondern erzählt ihre Schicksale – ohne zu moralisieren oder zu dramatisieren. Sein Werkzeug und Waffe sind Empathie, gepaart mit sprachlicher Präzision und eindringlichen Schwarz-Weiss-Bildern. (Tilman Zuber, Kirchenbote, 17.04.2023)
Petrus begegnet den Porträtierten aus nächster Nähe, mit viel Verständnis und Empathie, und er gibt ihren ungeschönten Erzählungen und Erinnerungen viel Raum. Dabei gelingt es ihm über weite Strecken, eine voyeuristische Haltung, Stereotypen und Vorurteile zu vermeiden. (Christoph Dieffenbacher, ProgrammZeitung, 1.04.2023)
Die Bilder und Texte von Petrus sind eindringlich, intensiv, einfühlsam, aber auch sehr direkt. (Andreas Schwald, bz Basel, 28.03.2023)