Daniel Hagmann (ed.)
Fichen und Dossiers aus dem Archiv des Staatsschutzes
April 2022, 380 pages, 73 colour illustrations, softcover, 15 x 22 cm
ISBN 978-3-85616-971-8
Verdachtsmomente
Erstmals im Original veröffentlichte Akten des Schweizer Staatsschutzes
Ein Lesebuch, das den Fichenskandal neu und für ein grösseres Publikum verständlich macht
Hochaktuelles Thema in Zeiten der Datenschutz-Debatte
Das Ende des Kalten Krieges 1989 beendete auch in der Schweiz eine Ära des Verdachts. Die Politische Polizei überwachte während Jahrzehnten nicht nur gesuchte Terroristen und bekennende Revolutionäre, sondern auch unbescholtene Bürger:innen, die von den staatlichen Organen als potenziell gefährlich eingestuft wurden. Dazu gehörten Politaktivistinnen, Migranten, Hausfrauen und Kunstmaler.
52 Karteikarten und 7 Falldossiers aus dem Staatsarchiv Basel- Stadt entführen uns in eine Welt aus Misstrauen, Bespitzelung, Liebe und Spionage. Die Wiedergabe der Originaldokumente in ihrer bedrückenden, gelegentlich kuriosen Beamtensprache ermöglicht tiefe Einblicke in die Mentalität des Überwachungsapparats.
Ausführliche Kommentare des Herausgebers sowie ergänzende Beiträge von alt Ständerätin Anita Fetz, dem ehemaligen stellvertretenden Polizeikommandanten und langjährigen Staatsschreiber in der Staatskanzlei Basel-Stadt Robert Heuss sowie der Historikerin Brigitte Studer machen verständlich, wie der Staatsschutz funktionierte.
Über den Herausgeber:
Daniel Hagmann (* 1966), Dr. phil. Historiker, publiziert zur Schweizer und Basler Geschichte. Im Christoph Merian Verlag erschien u.a. Kleine Basler Weltgeschichte.
Sehr lesenswert und aufschlussreich. (Raphael Zehnder, SRF Kultur Kontext, 8.07.2022)
Was sonst nicht zu empfehlen ist, funktioniert hier gut: Der Historiker Daniel Hagmann lässt die Quellen weitgehend selbst sprechen. (Lea Haller, NZZ Geschichte, 19.05.2022)
Die Fichenaffäre und das Auffliegen des «Schnüffelstaats» bewegten Ende 1989 die Gemüter. Der Basler Historiker Daniel Hagmann wirft einen kritischen Blick auf die Arbeit der Staatsschützer. (Thomas Gubler, Basler Zeitung, 9.05.2022)
Sie präsentiert ausgewählte Unterlagen im Original, als Blütenlese mit Fussnoten, mit zahlreichen Erläuterungen. (Schweiz am Wochenende, 30.04.2022)