Draisine
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Draisine
Thilo Mangold, Benedikt Wyss (Hg.)
Kunst-Happening mit Kultcharakter – das Basler Draisinenrennen
Hingucker sind sie alle, die Draisinen am Start, ob bunt und spektakulär oder solide und zielorientiert. Was Mensch und Maschinen beim alljährlichen Draisinenrennen im Basler Dreispitz eint, sind Erfindungsreichtum, Witz, Mut und Lust an der absurden Inszenierung. Die Publikation «Draisine» (Christoph Merian Verlag) setzt das Defilee der selbstgebauten Gefährte mit grossformatigen Abbildungen in Szene. Wer beim Blättern Lust auf mehr bekommt, kann mit einer App die abgebildeten Filmstills als Videos auf das Smartphone streamen. Die Fotodokumentation zeigt die schönsten Bilder der vergangenen Jahre – eine Hommage an die Magie dieser wunderbar-schrägen öffentlichen Kunstperformance.
Muskelkraft ist gefragt, um die Draisinen so schnell wie möglich auf Schienen in Richtung Ziel zu bewegen. Rollend, kurbelnd, in die Pedale tretend setzen sie sich nach dem Startschuss in Bewegung, oft zischend und dampfend, immer angefeuert von einem begeisterten Publikum. Der höchstdotierte Preis, der Jury-Preis, honoriert vor allem die kreative Verbindung von Konstruktion und künstlerischer Performance. Wer dagegen den Preis für das «Schönste Scheitern» einheimst, hat den Fokus mit Erfolg auf andere Qualitäten gelegt.
Die besondere Gunst der Zuschauer samt entsprechendem Award gewinnen oft jene, die das Publikum integrieren und den Charakter des Rennens als Kunst-Happening, als Raum der Möglichkeiten, umsetzen.
Auch Kunsthäuser wie das Kunstmuseum Basel, das Tinguely Museum oder das Haus der elektronischen Künste Basel (HeK) schicken Teams mit selbstgebauten «Rennwagen» an den Start. Das Basler Draisinenrennen ist ein offener Ort der Begegnung, weil hier Grundverschiedenes aufeinandertrifft: Die Erwartungen sind so vielfältig wie die Teilnehmenden und das Publikum. Manche wollen die Schnellsten, andere die Originellsten sein; für die einen ist es Kunst, für die anderen Klamauk. Jean Tinguely, der Meister der kinetischen Kunstwerke, und der Aktionskünstler Christoph Schlingensief, beide Verfechter der stetigen Verbindung von Kunst und Leben, lassen grüssen. Sie würden diesen anarchisch anmutenden Freiraum der Leistungs- und Funktionsgesellschaft feiern.
Über die Autoren:
Benedikt Wyss ist freischaffender Kurator und Co-Leiter des Draisinenrennens. Er ist Mitherausgeber sowie Co-Autor des Buches Freiraum in Basel seit 1968 (Christoph Merian Verlag, 2018).
Thilo Mangold ist Soziologe, freischaffender Projektentwickler und Co-Leiter des Draisinenrennens.
Sandra Beate Reimann ist Kuratorin am Museum Tinguely in Basel. Ihr Forschungs- und Publikationsschwerpunkt ist Skulptur und Installation in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Thilo Mangold, Benedikt Wyss (Hg.)
Draisine
80 Seiten, 102 farbige Abbildungen, broschiert, 21 x 28 cm
Deutsch/Englisch, mit Augmented-Reality-Feature
© 2020 Christoph Merian Verlag
CHF 25.– / EUR 24,–
ISBN 978-3-85616-936-7
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