Die Gernlers. Eine Basler Familiengeschichte
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Die Gernlers. Eine Basler Familiengeschichte
Claudia Opitz-Belakhal
Familienschicksale zwischen Spätmittelalter und Moderne als Spiegel der Stadtgeschichte
Frauenbiografien im Fokus
Im Jahr 1397 wird Klaus Gernler Zunftmitglied in Basel. Ein sozialer Aufstieg, der die aus dem Schwarzwald eingewanderte Familie in die Basler Oberschicht führt. Die Historikerin Claudia Opitz-Belakhal zeichnet in «Die Gernlers. Eine Basler Familiengeschichte» (Christoph Merian Verlag) ein lebendiges Bild städtischer Geschichte am Beispiel der heute kaum bekannten Pfarr- und Gelehrtenfamilie. Biografische Miniaturen und kompakte historische Abrisse veranschaulichen die für die Stadt bedeutsame Rolle dieser ratsfähigen Familie und erhellen auf exemplarische Weise etwa fünf Jahrhunderte Stadtgeschichte.
Im kollektiven Gedächtnis der Stadt ist die Patrizierfamilie, im Unterschied zu den Burckhardts, Faeschs oder Staehelins, heute kaum verankert. Dabei erweist sich ihre Geschichte als reiche Quelle zur Erforschung familialer Beziehungen und ständischem Denken, von wirtschaftlichen und sozialen Netzwerken sowie zeitabhängigen Wertvorstellungen. Auf diese Aspekte geht das Buch, mit dem Fokus auf der dynamischen Zeit zwischen Reformation und Revolution, wissenschaftlich fundiert ein. Indem es vom Aufwachsen, Heiraten, Sterben, von Geschlechterhierarchien oder von der Mobilität zwischen Spätmittelalter und Moderne erzählt, greift es zeitlich und sachlich weit über eine Familiengeschichte hinaus.
Dass den weiblichen Familienmitgliedern besondere Aufmerksamkeit zukommt, ist angesichts der dürftigen Quellenlage zu Frauen ein anspruchsvolles Unterfangen. Dabei gelangte in der Dynastie der Gernlers ausgerechnet eine Frau zu Berühmtheit: Eine Mumie, 1975 in der Barfüsserkirche entdeckt, wurde später als Anna Catharina Bischoff, Frau des Pfarrers Lucas Gernler und Vorfahrin von Boris Johnson, identifiziert. Der 1787 verstorbenen Pfarrersfrau sowie drei weiteren Frauen der Familie ist ein eigenes Kapitel gewidmet, das ihre Rollen als Mütter, Töchter, Witwen und Waisen, aber auch als Unternehmerinnen und Meistersgattinnen untersucht. Bereichert durch zahlreiche Abbildungen entfaltet die Publikation eindrücklich eine lange und spannende Periode Basler Stadtgeschichte.
Das Buch erscheint in der Reihe Beiträge zur Basler Geschichte.
Über die Autorin:
Claudia Opitz-Belakhal (* 1955) ist Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Basel und lehrt und forscht über Frauenleben und Geschlechterverhältnisse in der Frühen Neuzeit.
Claudia Opitz-Belakhal
Die Gernlers. Eine Basler Familiengeschichte
260 Seiten, 41 meist farbige Abbildungen, Klappenbroschur, 14,5 x 20 cm
© 2023 Christoph Merian Verlag
CHF 34.– / EUR 34,–
ISBN 978-3-85616-991-6
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