Rasser. Kabarett Schweiz
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Rasser. Kabarett Schweiz
René Lüchinger, Birgitta Willmann
Vorhang auf! Drei Generationen Rasser auf der Kabarettbühne
Künstlerfamilie durch und durch, sind die Rassers und ihr «Theater Fauteuil» in der Schweiz ein Synonym für Kabarett und Kleinkunst. Lebendig dokumentieren Birgitta Willmann und René Lüchinger ihre Geschichte in «Rasser. Kabarett Schweiz» (Christoph Merian Verlag). Dafür sorgen zahlreiche Bilder, über QR-Codes eingebundene Videos, unterhaltsame Texte und zum Teil unveröffentlichtes Archivmaterial. Das opulent gestaltete Buch inszeniert die Familiengeschichte chronologisch und wirft so ein Schlaglicht auf hundert Jahre Schweizer Kleinkunst-, Kabarett- und Kulturgeschichte.
«Kleine Mittel, grosse Fantasie», erinnert sich die international gefeierte Clown-Komödiantin Gardi Hutter heute an ihr Engagement am Basler Spalenberg. 1957 wurden zur Eröffnung des Kellertheaters kurzerhand Sitzmöbel als Eintrittsbilletts erbeten. Lange vor diesem denkwürdigen Novemberabend hatte sich Alfred Rasser (1907-1977) dem vorgezeichneten kleinbürgerlichen Weg verweigert und wurde Schauspieler und Komödiant. Im Zürcher «Cabaret Cornichon» machte er aus seiner Ablehnung des Nazi-Regimes keinen Hehl. Anfang der 50er Jahre schuf er mit seinem «Kabarett Kaktus» etwas radikal Neues in der Schweizer Kleinkunst: Er verstand es, Kabarett volksnah zu etablieren. Seine legendäre Figur des Soldaten HD Läppli liess den Staatsschutz in den hinteren Sitzreihen eifrig Material für die Fiches sammeln. Er galt politisch als zu links und wurde 1967 trotzdem in den Nationalrat gewählt.
Bis 1977 trat Alfred Rasser mit eigenen Programmen auf. Zu diesem Zeitpunkt war Sohn Roland (* 1932) bereits am Ruder und hatte mit dem «Tabourettli» 1972 eine zweite Kleinkunstbühne im Haus eröffnet. Das «Fauteuil», Vorbild für viele andere Schweizer Theater, mauserte sich zu einem Magneten für Kunstschaffende aus dem In- und Ausland. Es gab Umbauten und Modernisierungen, auch durch die dritte Generation: Mitte der 90er Jahre übernahmen die Enkelkinder Caroline und Claude Rasser. Bis heute als klassisches Kellertheater geführt und im Wissen, dass «politisches Kabarett keine Wohlfühloase» ist, stehen sie in der Tradition der vorhergehenden Generationen.
Anhand zahlreicher Bild- und Textdokumente erzählt Rasser. Kabarett Schweiz eine Basler Familiensaga und zugleich gut hundert Jahre Schweizer Theater- und Kulturgeschichte.
René Lüchinger, Birgitta Willmann
Rasser. Kabarett Schweiz
376 Seiten, 268 teils farbige Abbildungen, gebunden, 20 x 27 cm
© 2023 Christoph Merian Verlag
CHF 56.– / EUR 56,–
ISBN 978-3-03969-013-8
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