Susanna Burghartz, Madeleine Herren
Ein Basler Sommerpalais und seine globalen Bezüge
August 2021, 240 Seiten, 122 meist farbige Abbildungen, Klappenbroschur, 16,5 x 22,5 cm, Deutsch
ISBN 978-3-85616-947-3
Seide, Sand, Papier (D)
Ein prächtiges, wenig bekanntes Basler Barockpalais
Basler Wirtschafts- und Industriegeschichte des 18. Jahrhunderts im globalen Kontext
Zwei Sprachausgaben: Deutsch und Englisch
Mitte des 18. Jahrhunderts liess der Basler Seidenbandfabrikant Achilles Leissler (1723 –1784) an der Riehenstrasse ein beeindruckendes Sommerhaus erbauen, das als «Sandgrube» bekannt wurde. Das Gebäude fügt sich in die beträchtliche Anzahl reich ausgestatteter Residenzen ein, welche die Strasse von Kleinbasel nach Riehen säumten. Mit ihren bemerkenswerten Gärten voller exotischer Pflanzen repräsentierten sie nicht nur die wirtschaftlichen Eliten einer reichen Stadt, sie befanden sich auch in direkter Nachbarschaft jener Produktionsstätten, die Baumwolle und Seide durch spezielle Färbe- und Druckverfahren veredelten und damit einen globalen Markt bedienten.
Die Publikation erkundet die denkmalgeschützte «Sandgrube» und ihre international agierenden Bewohner. Damit öffnet sich der Blick für die frühe Partizipation Basels in einem globalen Markt und für die Auswirkungen, die Produktion und Handel globaler Güter auf das Gemeinwesen der Stadt und deren Selbstverständnis hatten.
Über die Autorinnen:
Susanna Burghartz (* 1956) ist Professorin für Frühe Neuzeit am Departement Geschichte und am Institute for European Global Studies der Universität Basel.
Madeleine Herren (* 1956) ist Direktorin des Institute for European Global Studies der Universität Basel und Professorin für die Geschichte der Neuzeit.
Programmschriftartig steht dieses Werk für eine historisch-kritische Interpretation verschränkter kultureller Phänomene und referenziert damit die Lebenswelt und das Agieren von Achilles Leisler mit einer heute in seiner Sommerresidenz betriebenen und gelehrten Mikroglobalgeschichte, wie sie überzeugender kaum Umsetzung finden könnte. (Brigitte Heck, WerkstattGeschichte 1/2023)